Seraphin
Bauliche Eigenschaften
• Holzart von Decke, Boden und Zargen ist
Sequoia sempervirens, Küstenmammutbaum
Beschaffenheit hart, teilweise fast versteinert hart
• Kein Bassbalken, die Decke dafür sehr massiv
• Kein Wurm, leichter Pilzbefall vorhanden
• Decke und Boden sind in die Zargen mittels eines Kanals eingelegt, nicht direkt aufgeleimt, wie es im traditionellen Geigenbau der Fall ist
Herkunft
Drei Möglichkeiten
• Aufgrund der 14C Karbondatierungen käme der Zeitabschnitt der Vorstufe des traditionellen Geigenbaus (16./17. Jh.) in Frage, - Italien (Trentino, Brescia) oder Slowenien (Julische Alpen). In Italien existieren frühe Freskendarstellungen ähnlicher Instrumente.
• Das Vorkommen der in den Zargen vorhandenen Dübel könnte auf Nordostdeutschland (Sachsen) hinweisen. Im Freiberger Dom hat es in 12 Metern Höhe Engelsputten, die mit originalen Streichinstrumenten ausgestattet sind. Zeitlich sind die Instrumente in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts angesiedelt und ihre Machart deutet auf teilweise ähnliche Konstruktionsmethoden hin.
• Die Verwendung von Sequoia sempervirens als Holzart könnte auf die USA hindeuten, wo der Küstenmammutbaum an den Westhängen der Sierra Nevada in Kalifornien beheimatet ist. Es ist nicht auszuschliessen, dass das Instrument von Franziskaner Missionaren gebaut wurde, die in der Mitte des 18. Jahrhunderts von Mallorca nach Kalifornien ausgewandert waren.